F E S T U N G E N

 

EINLEITUNG

FESTUNGSKOMMANDOS

BEFESTIGUNG ÖSTERREICH-UNGARNS

BEFESTIGUNG SW-FRONT

KÜSTENBEFESTIGUNG

BEFESTIGUNG S-FRONT

BEFESTIGUNG O-FRONT

BEWAFFNUNG und AUSRÜSTUNG

 

EINLEITUNG

Seit jeher war jedes Volk und jedes Land bemüht sein Gebiet gegen die Aggressionen der Nachbarn zu schützen und zu verteidigen. Dazu wurden mit den verschiedensten Mitteln Schutz- und Wehranlagen errichtet.

In der Befestigungslehre der vergangenen Jahrhunderte entwickelte sich der Begriff FESTUNG von der großen Burganlage zum "großen Raum". Reichten ursprünglich weitläufige Burganlagen um Gebiete zu schützen musste später der Entwicklung zum Massenheer das Augenmerk gewidmet werden. Es waren nun Plätze zu schaffen, in denen eine ganze Armee sich gesichert zum Angriff entwickeln konnte oder nach Niederlagen geschützt reorganisierte (Bsp. Trient oder das Festungsviereck Verona - Pesciera- Mantua - Legnano). Bei den Großfestungen wurde ein Ring von Einzelbefestigungen (Gürtel) errichtet. Dieser schützte den dahinter liegenden Raum = Festungsplatz. Diese Einzelbefestigungen wurden im österr. Sprachgebrauch als "Werke" bezeichnet (eigentlich ein Fort). Die Stellung im Festungsverband ergab sich aus der genaueren Bezeichnung (Zwischenwerk, Gürtelhauptwerk, etc.). Oftmals wurden aus Kostengründen keine Werke sondern nur Batteriestellungen errichtet. Diese konnten permanent besetzt sein oder wurden im Mobilisierungsfall als vorbereitete Artilleriestellung genutzt. Der Raum zwischen den Werken war von der Infanterie "feldmäßig" auszubauen.

In der Habsburgermonarchie wurde dem Gedanken der Reichssicherung ein sehr großer Stellenwert zugemessen. Ganz besonders trat hierfür anfangs des 19. Jhdt. Erzherzog Johann in seinem 2. Memoire über die Reichsbefestigung ein. Die Umsetzung der unbestrittenen Erfordernisse scheiterte zum Großteil an den finanziellen Mitteln oder an den Streitereien im Hofkriegsrat bezüglich der Lage der Festung (z.B. der Streit um die Galizische Landesbefestigung -  Przemysl oder Jaroslau oder Radymno oder Styrj, usw.).

 

DIE BEFESTIGUNG ÖSTERREICH-UNGARNS

Zu Beginn des Weltkrieges verfügte Österreich-Ungarn lediglich über 2 Befestigungsanlagen die dem Begriff FESTUNG rechtfertigten und einigermaßen zeitgemäß ausgerüstet waren. Dies waren Krakau und Przemysl. Die in der Tabelle angeführten Orte mit Festungskommandos waren entweder nicht mehr zeitgemäß (Komarom, Trient) oder eine Linie von Sperren (Südtirol-Trient Riva) oder noch nicht komplett fertiggestellt (Trebinje, Bilek) oder als direkte Seefestung aufgelassen (Castelnuovo). Die Adriaküste sollte sowieso nurmehr durch schwimmende Einheiten (Küstenverteidiger) geschützt werden.

Für die Errichtung und Erhaltung der Befestigungsanlagen waren bei den Territorialkommandos eigene Befestigungsbaudirektionen eingerichtet. Die Planung und Ausführung erfolgte gemäß den Richtlinien für den Befestigungsbau. Die Vorgaben dafür wurden vom TMK (Technischen Militärkommitee) erarbeitet. Dazu wurden Beschußversuche an Regelbauten durchgeführt. Befriedigende Ergebnisse bezüglich Schutzwirkung wurden nur bei Betondecken oder betonverstärkten Gewölbedecken festgestellt. Waren die Werke 1860 noch mit hohem Maueraufzug versehen wurden diese 1914 bereits vollkommen in Felsen versenkt.

Mit der Einführung der Brisanzgranaten (ab 1885) hatten alle bis dahin errichteten Festungsbauwerke schlagartig ihre Widerstandskraft gegen die moderne  Belagerungsartillerie verloren und mussten entsprechend verstärkt werden. Die modernsten Werke an der Monarchiegrenze befanden sich entlang des Grenzverlaufes zum "Verbündeten" Italien. Diese waren auf Anregung und Initiative Conrad von Hötzendorf´s 1906 - 1914 errichtet worden.

 

 

 

FESTUNGSKOMMANDOS

(Frühjahr 1914)

Übersicht

Bilek

FsKmdt.: Richard Bertolas, Oberst IR 74

Castelnuovo

FsKmdt.: der jeweilige Kmdt. der 47. ID.
Verteidigungs-Bez.Kmdt. Castelnuovo: Egon Klein, LSch.-K.

Komarom

FsKmdt.: Johann Meister, FML

Krakau

FsKmdt.: Karl Kuk, FML
GstbsChef: Stanislaus Haller, Edler v. Hallenburg, Major

Mostar

FsKmdt.: Franz Maudry, FML

Petrovardin

FsKmdt.: Stanislaus Grzywinski, GM

Pola

Kriegshafen-Kmdt.: der jeweilige Hafenadmiral
Zugeteilt: Emil Sperl, Edler v. Raabthal, Oberst IR 29
GstbsChef: Gustav Funk, Oberst

Przemysl

FsKmdt: Hermann Kusmanek v. Burgneustädten, FML
GstbsChef: Ottokar Hubert, Obstlt.

Riva

Fest.-Kmdt: Anton Schiesser, GM

Sarajevo

Fest.-Kmdt: Albert v. Dietrich, FML

Trebinje

Fest.-Kmdt: Rudolf Braun, GM

Trient

Fest.-Kmdt.: Oskar Gusek, Edler v. Glankirchen, GM
GstbsChef: Edmund Mayer v. Wallerstain u. Marnegg, Major

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