BEFESTIGUNG SW-FRONT

Der Verlust Venetiens im Jahre 1866 mit dem oberitalienischen Festungsviereck Verona-Peschiera-Mantua-Legnago machte eine Neubefestigung Trentino-Südtirols erforderlich. Die ab 1830 errichteten Sperren Nauders und Franzensfeste waren nur zur inneren Sicherung der Tiroler Pässe aufgrund der Erfahrungen der napoleonischen Kriege gebaut worden.

Durch die topografischen Gegebenheiten war es nicht nötig große Festungen zu errichten, sondern konnte man sich mit einzelnen Sperrwerken begnügen. Diese Sperrforts sicherten die wichtigen Passübergänge an der neuen Grenze zu Italien. Ihr Hauptzweck bestand darin, die Grenze so lange zu sichern bis die regulären Armeen ihren Aufmarsch abgeschlossen hatten und die Grenzverteidigung übernahmen. Lediglich der Raum Trient wurde als Festungsplatz ausgebaut.

Mit dem Kriegsbeginn gegen Italien 1915 zog sich die Linie der Sperren vom Ortler bis Slowenien wie folgt:

  ABSCHNITT WERKE
1

Ortler

Gomagoi

2

Tonale

Strino, Velon, Mero, Tonale (Saccarana), Presanella, Pejo

3

Lardaro

Larino, Danzolino, Revegler, Corno, Carriola

4

Riva

Tombio, Ponale, San Niccolo, Garda,
Sant Alessandro, Nago, Pannone

5

Folgaria

Pozzachio, Serrada, Sommo Alto, San Sebastiano

6

Lavarone

Gschwendt, Lusern, Verle, Vezzena

7

Levico

Tenna, Colle del Benne

8

Trient

Buco die Vela, Doss di Sponde, Matarello,
Rocetta, Valleselle, Casara

9

Fleims- Fassatal

Dossaccio, Albuso, Someda

10

Buchenstein

Ruaz, Corte, Tre Sassi

11

Schluderbach

Plätzwiese, Landro

12

Sexten

Haideck, Mitterberg

13

Kärnten

Malborgeth, Raibl, Predilsattel

14

Slowenien

Hermann, Flitsch

 

 

Da man sich seitens der Kommandanten über den teilweise nicht mehr zeitgemäßen Zustand der Werke in Relation zu den modernen italienischen Belagerungsgeschützen klar war, wurden alle Werke die vor 1890 errichtet worden waren desarmiert und die Geschütze in Feldstellungen oder Felskavernen neu positioniert. Es verblieb lediglich eine kleine Sicherungsbesatzung (Holzstämme als Geschützattrappen) in den Werken um dem Gegner ein intaktes Fort vorzutäuschen. Im Fall Dossaccio gelang dies fast 2 Jahre lang und es wurde entsprechend beschossen.

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